Recap Digitale Leute Meetup: 7 Tipps, um Teamgeist in Remote-Teams zu fördern
16. Juli 2018Produktentwicklung findet immer mehr in Remote Teams statt. Auf unserem fünften Digitale Leute Meetup haben wir darum mit Giant Swarm und Eyeo gesprochen. Hier sind deren Tipps, mit denen sich die Mitarbeiter als Teil des Unternehmens fühlen, auch wenn sie am anderen Ende der Welt arbeiten.
Der “CEO” ist eine der wichtigsten Personen im Remote Team von Giant Swarm. Der “Chief Emoji Officer” kümmert sich darum, dass im Slack-Space des Kölner Entwicklers für Microservice Infrastructures immer gute Stimmung herrscht, erklärt Puja Abassi, Developer Advocate bei Giant Swarm. 25 Entwickler hat das Start-Up mittlerweile, alle arbeiten remote. Humor, lockere Sprüche und Spaß am Arbeitsplatz gehören aber auch am Remote-Arbeitsplatz dazu. Wenn es kein gemeinsames Büro gibt, muss man sich eben etwas einfallen lassen, um eine positive Atmosphäre zu erzeugen. Das bestätigt auch Jutta Horstmann vom Adblock-Plus-Entwickler Eyeo, wo etwa ein Drittel der 120 Mitarbeiter remote arbeitet. Hier sind sieben Tipps von den Remote-Profis, mit denen man den Spirit bei allen Kollegen hebt.
1. In Video-Konferenzen Gesicht zeigen
Insbesondere in Teams, die gemischt aus Remote- und Office-Mitarbeitern bestehen, können Videokonferenzen schwierig sein. Häufig sitzen die Mitarbeiter im Office gemeinsam in einem Raum vor einer Kamera und einem Mikro, die Remotes hingegen verteilt an ihren Rechnern. Problem: Das Equipment kann noch so gut sein, die Remote-Mitarbeiter sitzen als Einzelpersonen trotzdem einer großen Gruppe von Menschen gegenüber. Während die Kollegen im Office jeden einzelnen Remote-Kollegen persönlich vor der Webcam haben. “Es ist total wichtig, jedem Kollegen ins Gesicht sehen zu können und auf beiden Seiten die gleiche Gesprächssituation zu haben”, berichtet Jutta aus ihrer Erfahrung. In den Videocalls bei Eyeo sitzen inzwischen alle Mitarbeiter immer vor dem eigenen Rechner. Selbst, wenn sie dabei in einem Raum hocken.
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2. Memes statt Flurfunk
Im klassischen Office gibt es Kaffeeküche, Raucherpausen und den Flurfunk. Alles Orte, wo Mitarbeiter sich austauschen, einfach mal quatschen und Spaß haben können. Diese Räume braucht es auch in Remote Teams. Bei Giant Swarm spielt dabei Slack eine wichtige Rolle. Neben einem großen #Random-Channel für alle Mitarbeiter haben auch die Teams eigene Channels, in denen sie fleißig Gifs, Memes und anderen Blödsinn posten können. Ganz wichtig: Wie auch in einem normalen Büro der Tratsch in der Küche bleiben sollte, hat auch Giant Swarm klare Grenzen, wo was erlaubt ist: “Wir haben sehr viel Spaß auf Slack. Aber es ist totales Chaos. Das, was wirklich wichtig und arbeitsbezogen ist, findet bei uns auf Github statt”, beschreibt Puja Abassi die Situation bei Giant Swarm.
3. Leute mit Schuhfotos zum Sprechen bringen
Wenn man sich nicht Face-to-Face gegenüber sitzt, ist es schwierig, alle Kollegen in die Diskussionen zu reinzuholen. Um das Eis zu brechen, beginnt Eyeo seine Videokonferenzen darum mit einem fünfminütigen Check-In. Da werden die Kollegen dazu aufgefordert, zum Beispiel ihren Arbeitsplatz oder ihre Schuhe zu fotografieren und vorzustellen. Das ist nicht nur witzig, und man lernt die Leute besser kennen. Es bringt auch jeden einmal zum Sprechen, während alle anderen zuhören. “Wer in einem Call schon einmal was gesagt hat, ist später viel offener, sich an einer Diskussion zu beteiligen”, empfiehlt Horstmann.
4. Gemeinsame Mittagessen gegen Kulturschocks
Gerade bei internationalen Remote-Teams ist es wichtig, kulturelle Unterschiede zu moderieren. Eyeo hat verschiedene, selbst entwickelte Guidelines für die Firmenkultur und die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. So genannte Buddies helfen neuen Mitarbeitern in den ersten Wochen, das Unternehmen kennenzulernen, eine Position, die es auch bei Giant Swarm gibt. Um das Miteinander weiter zu fördern, macht Giant Swarm außerdem einmal pro Woche ein gemeinsames Mittagessen im Hang-Out. Dabei sitzen alle Mitarbeiter beim Essen vor dem Rechner, erklärt Puja: “Das macht total viel Spaß. Man lernt die Leute nochmal auf eine total verrückte Art kennen.”
5. Random Chats initiieren
Eine andere Methode, den sogenannten “Watercooler-Talk” mit Remote-Teams zu simulieren, sind Zufalls-Chats. Bei einem Unternehmen der Größe von Eyeo würde ein gemeinsames Video-Mittagessen wohl nicht mehr funktionieren. Stattdessen arbeitet Eyeo an Methoden, Kollegen für zufällige Eins-zu-Eins-Chats zusammenzubringen, um die interpersonelle Kommunikation zu fördern. Für Teams, die Slack nutzen, empfiehlt Jutta übrigens das Add-On “donut.ai”, das genau diese Funktion in Slack integriert.
6. Arbeitszeit transparent machen
Giant Swarm gibt seinen Kollegen maximale Freiheit in der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Es gibt keine Kernarbeitszeit, keine Wochenarbeitszeit, keine Pflichtstunden. Was zählt, ist, dass die Teams das geforderte Pensum liefern, sagt Puja: “Es ist einfach total individuell. Der eine schafft einen Job in ein paar Stunden, der andere braucht ein oder zwei Tage. Beim nächsten Projekt ist es dann schon wieder anders.” Was Giant Swarm aber wünscht: Dass die Mitarbeiter transparent machen, wenn sie nicht erreichbar sind. Wer zwei Stunden zum Einkaufen oder ins Fitnessstudio fährt, ist “afk”, also “away from keyboard”. Diese Abwesenheit teilt er dem Team in einem eigenen Slack-Channel mit, damit alle Bescheid wissen.
7. Team-Events
Es klingt schon fast wie ein No-Brainer, aber trotzdem ist es einer der wichtigsten Punkte: Gemeinsame Zeit zählt bei allem Remote-Arbeiten immer noch am meisten. Wo andere Firmen nur einen Mitarbeiter aus der Fachabteilung zur Konferenz schicken, taucht Giant Swarm schon mal mit drei Vierteln des Teams auf. Und nutzt eine Tagung auch zum Team-Building. Eyeo hat eine ganze “Remote-Week”, zu der alle Remote-Mitarbeiter eingeflogen werden, um sich mit Kollegen, Chefs und untereinander austauschen zu können. “Wir holen die natürlich nicht, damit die eine Woche wie sonst auch weiterarbeiten”, sagt Jutta. Stattdessen wird viel gesprochen, gemeinsam in Workshops gearbeitet und natürlich zusammen abgehangen.
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Das waren ein paar Tipps aus der Praxis aus Companies, die Erfahrung mit Remote haben. Noch tiefere Einblicke in das Thema gibt es im Video von unserem Meet-Up, in dem die Gespräche mit Jutta Horstmann und Puja Abassi in voller Länge zu sehen und zu hören sind.
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Als nächstes lesen: Interview mit Larissa Lanz, HR bei Giant Swarm.